Während Initiativen wie „Good night white pride“ / „Let’s fight white pride“ noch zum Ziel hatten, die Anwesenheit von Neonazis auf Hardcorekonzerten zu thematisieren und zu verhindern, stellt sich das Problem heute auch anders. Mittlerweile gibt es eine eigene Szene mit rechtsextremen Hardcorebands, Labels, Zines und internationaler Vernetzung. Grund genug, sich das ganze genauer anzuschauen. Wer sind die Protagonist_innen? Wie ist die Szene entstanden? Ist die Rede von einer „Unterwanderung der Hardcoreszene“ überhaupt zutreffend? Oder gibt es gar Anknüpfungspunkte, von denen aus Faschist_innen Brücken in ihre Szene schlagen können? Wie kann überhaupt eine Szene entstehen, die das Gerüst von Hardcore mit rassistischen, antisemitischen und rechten Inhalten füllt? Und nicht zuletzt: Was wären mögliche Gegenstrategien?
Neben einer aktuellen Beschreibung des NSHC- Szene, sollen auch Beispiele verschiedener reaktionärer und rechter Tendenzen in der Punk- und Hardcoreszene beleuchtet werden und diese in den Zusammenhang der Entstehung einer explizit rechten Hardcoreszene gestellt werden. Denn ein Verständnis dieser Entwicklung ist nicht ohne Selbstreflexion und gegebenenfalls Selbstkritik der „eigenen Szene“ zu haben.
Das Recherchekollektiv „Balance the books“ hat Anfang 2009 einen Reader zum Thema „National Socialist Hardcore“ herausgegeben. Mittlerweile ist daraus die Plattform „National Socialist Hardcore“ ausschalten! entstanden, deren Ziel es ist, Informationen über diese Szene zu sammeln und die Diskussion um Gegenstrategien anzustoßen.
Informationen unter: [ausschalten.wordpress.com]
Präsentiert vom Antifa-Café. Der Vortrag findet am Samstag, den 17.7. um 16:30 im Rahmen des [13 Jahre Freitagskafe]-Festes im [Kafe Marat] statt.