Gefunden auf queerkafe.blogsport.de:
Am 9. Juli findet der Christopher Street Day (CSD) in München statt. Dabei handelt es sich um eine Parade von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und Queers. Der Name nimmt Bezug auf die „Christopher Street“, eine Straße in New York, in der sich die Bar „Stonewall Inn“ befand. Im „Stonewall Inn“ starteten am 28. Juni 1969, die ersten bekannten Aufstände von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten, die als „Stonewall Riots“ in die Geschichte eingehen sollten und als Beginn einer weltweiten Emanzipationsbewegung von sexuellen Minderheiten gesehen werden konnte. Wie schon die letzten Jahre wird es auch dieses Jahr wieder einen Linken Block auf dem Münchner CSD geben. Im Vorfeld des diesjährigen CSDs entschied sich das CSD Komitee dazu, den CSD einmalig in Christina Street Day umzubenennen, um auf die Marginalisierung von Frauen in der sogenannten LGBT-Community hinzuweisen. In der darauf folgenden Kontroverse um die einmalige Umbenennung zeigte sich, dass Heterosexsimus und Frauenfeindlichkeit nicht nur in der Gesellschaft nach wie vor fest veranert sind, sondern auch in der LGBT-Community. In Folge der teilweise krass sexistischen Einwände gegen die Umbenennung aus der Community, knickte das CSD Komitee ein und revidierte die Umbenennung. Aber diese Kontroverse weist noch auf ein anderes Problem im Zusammenhang mit der rot-rosa-grünen Stadtratsmehrheit hin, die nämlich gerne auf kostengünstige Symbolik setzt, wie Straßenumbenennungen und Gedenktafeln, während sie eine Politik betreiben, unter der gerade diejenigen mit weniger Geld leiden müssen. Desweiteren hat die Kontroverse um die umbenennung ein weiteres Mal gezeigt, dass das CSD Komitee, welches ebenfalls Rot-Rosa-Grün dominiert ist, eine relative kleine autoritäre Clique ist, die sich gegen eine breitere Diskussion und mehr Mitbestimmung der Community im CSD Komitee wehren. Deswegen haben wir als Queerkafe, den Linken Block dieses Jahr unter dem Titel „Christina is a riot girl“ angemeldet. Wir wollen damit die Notwendigkeit einer emanzipativen und kritischen Perspektive auf heterosexistische Gesellschaft und die von ihr durchdrungene LGBT-Community unterstreichen.
Deswegen auf zum rosa/schwarzen Block auf dem Münchner CSD!