Gefunden bei der Karawane München:
Im Rahmen des bayernweiten Aktionstag: “Keine Abschiebungen nach Afghanistan! Bleiberecht jetzt!” wollen wir vor der Oper in München ein Flüchtlingslager (wie in Kabul) symbolisch aufbauen. In dem Zelt wird es eine Austellung geben mit Bildern und Texten der Jugendlichen afghanischen Flüchtlinge über ihre Ängste vor einer Abschiebung nach Kabul.
22. Dezember 2012 | Prottestzelt | Max-Joseph Platz 14:00 – 21:00 Uhr
Keine Abschiebungen nach Afghanistan! Bleiberecht jetzt!
Hier der Aufruf der Kampagne Nako-Gegen Abschiebungen nach Afghanistan:
Die Bayerische Staatsregierung bereitet derzeit Abschiebungen nach Afghanistan vor. Davon potentiell betroffen sind mehr als 3.000 afghanische Flüchtlinge, die zur Zeit in Bayern leben. Deshalb protestieren jetzt afghanische Flüchtlinge in einer bayernweiten Kampagne gegen die unmenschlichen Pläne der Regierung, Menschen in ein Land abzuschieben, das sich im Krieg befindet.
Die Lage in Afghanistan war nicht gut und ist nicht gut. Die Sicherheitslage ist verheerend, die wirtschaftliche und politische Situation katastrophal und es gibt keine medizinische und sanitäre Versorgung. Obwohl Afghanistan, betrachtet man Bereiche wie Wissenschaft und Sport, Fortschritte gemacht hat, bedeutet das nicht das Ende von Selbstmordattentaten, Bombenanschlägen, Luftangriffen und Gefechten. Allein im letzten Monat wurden viele unserer Landsleute getötet oder verletzt. Durch den jahrelangen Bürgerkrieg, den Krieg mit den Taliban und den Krieg mit der Roten Armee haben viele Afghanen Verwandte, Freunde und enge Familienmitglieder verloren. Auf Grund dieser Situation waren und sind viele Afghanen dazu gezwungen, das Land zu verlassen. In der Hoffnung auf eine Zukunft und um unser Leben zu retten, haben wir einen sehr schweren und gefährlichen Weg hinter uns gebracht. Wir mussten in der Steppe Irans, den Bergen der Türkei und dem griechischen Meer stark sein und uns den Weg ebnen. Wir sind mit der Erschöpfung von dem Weg und bitteren Erfahrungen, aber mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft hier angekommen. Wir hoffen, dass wir es schaffen, uns und unseren Kindern hier ein neues Leben voller Freude und Erfolg aufzubauen. Doch gleich zu Beginn werden wir damit konfrontiert, in Flüchtlingslagern leben zu müssen, ohne ein Recht auf Bildung und Arbeit. Durch diese Lebenssituation sind wir dazu gezwungen, uns immer wieder an unsere bitteren Erfahrungen zu erinnern. Die Lebensumstände hier sind ein wichtiges Thema, aber jetzt ist es am Wichtigsten, dass wir bleiben können. Ich habe eine Frage: Wenn es eine Möglichkeit gäbe, in Afghanistan ein Leben zu haben, was gäbe es für einen Grund für uns, hier herzukommen, nur damit ihr uns dann wieder zurückschickt? Wir können nicht an unsere Heimatorte zurück. Wenn wir nach Afghanistan abgeschoben werden, müssen wir in Flüchtlingslagern und Slums leben – so wie schon etwa 500.000 Rückkehrer und Binnenflüchtlinge. Wir sind in Gefahr, von den Taliban zwangsrekrutiert zu werden oder an Hunger, Kälte oder Krankheit zu Grunde zu gehen.
Deshalb fordern wir: Keine Abschiebungen nach Afghanistan und ein sicheres Bleiberecht!
Vielen Dank!
Die afghanischen Flüchtlinge