Infoveranstaltung zu den NO-WKR-Aktionen in Wien

Wie in den vergangenen Jahren bitten auch 2014 wieder Burschenschaften und reaktionäre Spinner_innen zum Tanz beim sog. “Wiener Akademikerball”. Dieser Ball ist kein Dorfsaufen auf der Kirmes oder Tanzstundenerprobung. Er ist Grund für das Get-to­ge­ther bekannter rechtspopulistischer Hetzer_innen und völkischer Freaks. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Verwerfungen und den damit verbunden politischen Legitimationskrisen etablierter Parten gewinnen in einingen Ländern Europas antisemitische, sexistische und rassistische „Krisenlösungsstrategien“ im öffentlichen Diskurse an Boden. Dabei spielen sich die Reaktionär_innen in ganz Europa die Bälle zu und vereinen sich. Mehr Anlässe denn je, diesen „Ball“ zu stören und aufzumischen.
Die europäischen Rechten, die in der Krise mit rassistischen Ressentiments und traditionellen Geschlechterrollen an Boden gutmachen konnten, scheinen allmählich über ihre Differenzen hinweg zu kommen und schließen sich zusammen. In der reaktionären Allianz „European Alliance for Freedom“ treten Rechte aus Frankreich, Schweden, der Slovakei, Belgien, Italien und Österreich zur Europawahl im kommenden Mai gemeinsam an. Angesichts der traditionell geringen Wahlbeteiligung ist ein Erfolg dieses Blocks mehr als reine Panikmache. Auch wenn sich die extreme Rechte als Vorkämpferin für die eigene Nation bzw. der “alten Europäer” stilisiert, darf ihr gemeinsamer Konsens einer Zurichtung der Gesellschaft nach ihren Weltbild aus Sozialdarwinismus und Rassismus nicht vergessen werden.
In Wien, wo die Allianz gegründet wurde, finden mit dem „Akademikerball“ ein weiteres Treffen statt, wo einige dieser Vertreter_innen mit ihren faschistischen Kamerad_innen auflaufen. Dieses Treffen steht unter dem Zeichen eines feierlichen Festaktes und hat auch schon vor dem gemeinsamen Anliegen der Europawahl unter dem Titel „WKR-Ball“ stattgefunden. Schon damals war der Auflauf erzkonservativer Fans von Nation, Tradition und „Kultur“ Grund genug für emanzipatorische Störer_innen, sich zur Party selbst einzuladen. Doch dieses Jahr gewinnt dieses Stelldichein eine vollkommen neue Ebene der Dringlichkeit antifaschistischer Intervention angesichts der gefährlichen gemeinsamen Sache von rechten Populist_innen und völkischen Freaks.