Für den 25. April 2014 plant die bayerische Naziszene ihre jährliche „Gedenkwache“ für den Holocaustleugner Reinhold Elstner der sich 1995 aus Protest gegen die „Wehrmachtsaustellung“ selbst verbrannte.
Vom 5. März 1995 an konfrontierte die Wanderausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“ eine breitere Öffentlickeit mit der Beteiligung der Wehrmacht an Vernichtungskrieg, Shoah und Porajmos. Gegen diesen Angriff auf den Mythos der „sauberen Wehrmacht“ liefen Rechte aller Couleur Sturm. Neben allerlei Erklärungen und Pamphleten richtete sich eine Reihe von Aufmärschen, Drohungen und Anschlägen gegen die Ausstellung. Am 25. April 1995 zündete sich der Revisionist Reinhold Elstner auf den Stufen der Münchener Feldherrnhalle selbst an. Seinen Tod wolle er als Fanal gegen die “ungeheuerliche Beleidigung deutscher Soldaten” verstanden wissen, schrieb er in seinem von wirren antisemitschen Passagen und der Leugnung des Holocausts durchsetzten Abschiedsbrief.
Für die lokale Naziszene um Roland Wuttke bietet der Suizid seit vielen Jahren einen Anlass ihre geschichtsrevisionistische und antisemitsche Propaganda in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Stilisierung des Wehrmachtsangehörigen und Altnazis Elstner zum Opfer stellt eine unerträgliche Verhöhnung der Verfolgten und Ermordeten des Nationalsozialismus dar. Das können und werden wir nicht unkommentiert lassen. Kommt zu den antifaschistischen Protesten gegen die Nazi-„Gedenkwache“ um 19:45 auf dem Max-Joseph-Platz vor der Oper!