Am 6. Oktober startet das Antifa-Café in die neue Saison. Den Auftakt macht Andreas Kemper:
Familien- und geschlechterpolitische Positionen der AfD.
Wenn um Sexualpädagogik und Schwangerschaftsabbrüche gestritten wird, ist die AfD meist nicht weit. Kein Wunder: Die Überschneidungen zwischen AfD und radikalen Bildungsplan- und Abtreibungsgegner*innen sind nicht nur inhaltlicher sondern auch personeller Natur.
Neben Sexualaufklärung und Schwangerschaft kristallisieren sich zwei weitere familien- und geschlechterpolitische Komplexe heraus, denen sich die AfD mit Vorliebe annimmt: Familienpolitisch sieht die AfD die traditionelle Familie bedroht durch eine „Homolobby“, die zuviel Einfluss insbesondere auf die Medien habe und auch die radikale Kritik an jeder Form von Gleichstellungspolitik, von der AfD als ›Genderismus‹ diffamiert, ist längst zu einem Markenzeichen der Partei avanciert. Hier ist bereits die Rede von einer drohenden »Umerziehung«. Hochschulforschung, Medien und Sprache seien Felder, die wieder normalisiert, das heißt von der vermeintlichen Dominanz der Feministinnen befreit werden müssten. In der AfD kommt eine Vielzahl rechter Interessengruppen und Fraktionen zusammen. Bei aller trauten Einigkeit im Antifeminismus kann dies auch zu Reibungen führen, wenn da etwa geschlechterkonservative Mütterlichkeit auf Maskulinismus trifft.
Außerdem Antifa-News, Musik und kühle Getränke. In der Küche zaubert das Kulinariat.
Beginn: 20 Uhr / Vortrag: 21 Uhr
6.10.16 im Kafe Marat, Thalkirchnerstraße 102