Der scheinbar unaufhaltsame Aufstieg der AfD.
mit Sebastian Friedrich:
Spätestens mit den Wahlerfolgen der AfD sehen wir uns einer rechten Formierung gegenüber, die in den Pegida-Demonstrationen Ende 2014 ihren Anfang genommen hat. Aus der Kleinpartei mit hyper(neo-)liberaler und erzkonservativer Agenda, ist innerhalb eines Jahres eine Partei geworden, die sich als Sammlungsbewegung am rechten Rand des Parteienspektrums zu etablieren scheint und eine ähnliche Rolle wie der Front National in Frankreich oder die FPÖ in Österreich übernehmen könnte. Mit einer Mischung aus völkischem Nationalismus, antimuslimischen Rassismus, Antifeminismus, Wertkonservatismus und extremem Neoliberalismus kann die AfD sowohl bei den gutbürgerlichen Sozialrassisten punkten, als auch bei Teilen der Deklassierten und Prekären, bzw. jenen, die dieses ‚Schicksal’ auf sich zukommen sehen.
Die Reaktionen von Seiten der Sozialdemokratie, der Gewerkschaften und der Partei ‚Die Linke‘ auf diesen gefährlichen Trend schwanken bisher zwischen Hilflosigkeit und Anbiederung an das verlorene Klientel. Die Übernahme rassistischer Positionen und nationalistischer Rhetorik ist vielmehr ein weiterer Beitrag zur erfolgreichen Normalisierung und Etablierung des rechten Populismus in Deutschland.Auch die radikale Linke war bisher nicht dazu in der Lage, auf diese
Entwicklung eine adäquate Antwort zu geben. Bisherige Antifa-Strategien im Umgang mit dem neuen Rechtspopulismus, die vor allem auf die Skandalisierung von personellen Überschneidungen und Querverbindungen ins offen neonazistische Spektrum setzen, bleiben relativ hilflos und gehen offenbar am Kern des Problems vorbei. Kampagnen wie ‚Nationalismus ist keine Alternative‘ und die Mobilisierungen gegen AfD-Parteitage in Stuttgart oder in Werl/NRW entwickeln bisher leider wenig Ausstrahlungskraft und sehen sich (auch deshalb) einer starken Repression ausgesetzt. Die Resonanz aus dem linksliberalen und gewerkschaftlichen Lager ist gleich Null. Und selbst für Teile der radikalen Linken hat die Gegenwehr gegen das Erstarken des rechten Populismus gegenwärtig keine Priorität. Wir wollen mit unserem Referenten über die Probleme im Umgang mit der rechten Offensive diskutieren und uns gemeinsam auf die Suche nach erfolgreichen Gegenstrategien begeben.
Am 14.12. im Kafe Marat (Thalkirchnerstraße 102)
Beginn: 20:30