1911 gingen auf Initiative Clara Zetkins erstmals Frauen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Dänemark zum internationalen Frauentag auf die Straße. Sie forderten die Einführung des Frauenwahlrechts und die Verbesserung der sozialen Stellung von Frauen. In den folgenden Jahren demonstrierten, noch ohne festes Datum, jedes Jahr zehntausende Frauen. Mit der wachsenden Kriegsgefahr kämpften die Frauen gegen den Militarismus Preußens und der europäischen Großmächte. Der erste Weltkrieg unterbrach die Tradition des Frauentags. Frauen protestierten aber weiter gegen den Krieg und die desaströse Versorgungslage in den deutschen Städten, die besonders Arbeiterinnen traf. Die Revolution 1918 wäre ohne die Kämpfe von Frauen nicht möglich gewesen.
Ab 1921 fand der Frauentag nun regelmäßig am 8. März statt, bis er im nationalsozialistischen Deutschland verboten wurde. Das passive Wahlrecht und andere gesellschaftliche und politische Errungenschaften der Frauenbewegungen wurden faktisch abgeschafft. Zahlreiche Protagonistinnen der Frauenbewegung wurden verhaftet, in Gefängnisse gesperrt, in Konzentrationslager verschleppt oder ins Exil gezwungen. Die sozialistische Frauenbewegung wurde gewaltsam zerschlagen. In Deutschland wurden Frauen als Mütter und Kämpferinnen für die NS-Volksgemeinschaft in den Staat integriert.
Es dauerte bis in die 1960er Jahre, bis Frauen in der BRD wieder an die Traditionen des emanzipativen Frauentages anknüpften. Heute wie damals gibt es viele Gründe gegen Patriarchat und Kapitalismus in Bewegung zu kommen.
Deshalb gehen wir am 8. März in München und überall für den internationalen Frauen*kampftag auf die Straße.
Kundgebung und Demo: 16 Uhr Marienplatz
Mehr Infos findet ihr hier
Wissenswertes zum Frauenstreik gibt es auf frauenstreik.org
Aufruf zu Streik und Sabotage an Patriarchat, Kapital und Vaterland. Heraus zum Frauen*streik 2019.