Am 4. Juni sprechen Dr. Efsthatios Chaitidis, Dr. Aristomenis Syngelakis und Pandora Ndoni im DGB-Haus zu den Kriegsverbrechen der 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division in Griechenland und den Massakern der 1. Gebirgsdivision in Albanien und im Epirus.
Efstathios Chaitidis verlor seine Mutter und seine vier Geschwister in der „Säuberungsaktion“ der 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division in Pýrgoi. Er selbst und sein Vater retteten sich in die umliegenden Berge, wo sie sich tagelang versteckt hielten. Als sein Vater wenige Jahre nach Kriegsende vom griechischen Staat als vermeintlich Linker zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, blieb er als Vollwaise zurück.
Dem Stigma als „Kind eines Linken“ ausgeliefert, blieben ihm in Griechenland der 50er Jahre kaum Möglichkeiten, sein Leben frei zu gestalten. Höhere Bildung und Arbeitsmöglichkeiten wurden ihm
verwehrt, sodass er schließlich auswanderte. Nach Deutschland.
Genauso erfreut sind wir, dass Pandora Ndoni, die mit sieben Jahren das Massaker der Gebirgsjäger in ihrem Heimatdorf Borovë/Albanien überlebt hat, unsere Einladung nach Deutschland angenommen hat.
Pandora Ndoni, überlebte mit sieben Jahren das Massaker der Gebirgsjäger in ihrem Heimatdorf Borovë/Albanien. Am 6. Juli 1943 zerstörten Angehörige der 1. Gebirgs-Division auf ihrem Weg nach Nordgriechenland das Dorf Borovë im Süden Albaniens vollständig und töteten 107
Menschen.
Der dritte Gast, Aristomenis Syngelakis aus dem Märtyrerort Viannos auf Kreta, kämpft seit vielen Jahren zusammen mit seinen Mitstreitern aus dem „Nationalrat“, aus den griechischen Partisanenverbänden und aus dem Märtyrerorten für eine gerechte Lösung in der Entschädigungsfrage. Der „Nationalrat für die Entschädigungsforderungen Griechenlands gegenüber Deutschland“ ist ein Zusammenschluss von griechischen Widerstandsverbänden und Opfergemeinden.
4. Juni, DGB-Haus, Schwanthalerstr. 64
Beginn: 19 Uhr
Die Veranstaltung ist Teil der Liberation-Tour 2019 – Von Mittenwald nach Distomo!