Über den Automobilen Kapitalismus
…und sein Ende
Eigentlich wissen alle Bescheid: Es geht ums Ganze! An dieser Stelle wissenschaftliche Fakten zu den Folgen der globalen Erderwärmung auszubreiten, würde daher vom Problem eher ablenken. Die Menschheit fährt sehenden Auges auf ihre selbst produzierte Katastrophe zu. Schon hält die Kulturindustrie zahllose Darstellungen bereit, die einen unbewohnbaren Planeten zeigen. Bei Wall-E können sich bereits Kinder mit einer vollkommen zugemüllten Erde vertraut machen, und beim dystopischen Hollywood-Drama Interstellar können wir voller Spannung die NASA bei der Suche nach einem bewohnbaren Planeten begleiten. Der Milliardär Elon Musk und andere Raumfahrt-Incels arbeiten tatsächlich bereits an derartigen Plänen. Jemand hat mal gesagt, dass es einfacher ist, sich das Ende der Welt vorzustellen, als das Ende des Kapitalismus.
Denn was und wie wir produzieren, steht in direktem Zusammenhang mit der Zerstörung des Planeten. Der Kapitalismus war schon immer eine Vernichtungsmaschine – nun hat die Maschinerie unwiderrufliche Folgen gezeitigt. Obwohl menschgemacht, erscheint der Kapitalismus wie ein unhintergehbares Naturgesetz, an dem sich das Handeln von Gesellschaften stärker orientiert als an ökologischen Kipppunkten. Dieser alltägliche, ganz normale Wahnsinn schlägt sich bis in die einzelnen Bereiche unseres Lebens nieder. Als Kommunist*innen wissen wir aber, dass es nicht so bleiben muss – eine andere, solidarische Welt ist möglich, für die es sich zu kämpfen lohnt! Deshalb wollen wir da Hand anlegen, wo die kapitalistische Irrationalität am deutlichsten wird, und Protestformen und Ziele wählen, die dem Kapital weh tun. Finden Infrastruktur von Kohle und Gas bereits regelmäßig ihre Unterbrechung, gilt es den nächsten Schritt zu gehen: die Automobilindustrie und die unbedingte Auto-Politik, die sie erst möglich macht, anzugreifen.
Der Verkehrssektor trägt neben der Energiegewinnung am meisten zur Klimaerwärmung bei. In ihm manifestieren sich nicht nur unaufhörlicher kapitalistischer Wachstumszwang und aggressiver Standortnationalismus, sondern auf eine spezifische Weise auch patriarchale und neokoloniale Strukturen. In diesem Text wollen wir die Verflechtungen von Klimakrise, Autoindustrie und Herrschaftsverhältnissen umreißen. Wir wollen ihr aber auch etwas entgegensetzen und einen Weg aus der Misere skizzieren, mithin Umrisse kommunistischer Re-Produktion und Mobilität.
Für uns ist klar, dass die Produktionsmittel demokratisiert werden müssen und an die Stelle des kapitalistischen Wachstumszwangs eine vernünftige Organisation der gesellschaftlichen Reproduktion treten muss. Klingt schwer nach Utopie, ist aber die einzig realistische Antwort auf die Klimakrise. Irrational und verträumt sind vielmehr jene, die ein »Weiter so« propagieren.
Hier könnt ihr die ganze Broschüre lesen: Nichts ist unmöglich (PDF)