…und die rechte Agitation gegen Kinderbuchlesungen!
Wie im Sommer 2023 agitieren schon wieder Rechte gegen eine Veranstaltung in einer Stadtbibliothek, weil dort eine Drag-Queen liest.
Weltweit sind Drag- und Transfeindlichkeit ein wichtiges, rechtes Betätigungsfeld, das als Agitationstool und Türöffner in die Szene dient. Strategisch und kampagnenförmig aufgezogen, werden über dieses Thema breitere gesellschaftliche Bündnisse geschmiedet, die gemeinsam in das kulturkämpferische Horn pusten.
Eine Allianz bestehend aus Personen der Pandemieleugner- und Verschwörungsszene unter dem Label „Kinder stehen auf“ und christlichen FundamentalistInnen, wie „Citizen Go“, die sich primär gegen das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche und LBGTI+feindlich betätigen, bis hin zu den bizarr archaisch auftretenden, ultrakatholischen Vertreter*innen des „Christkönigtums“, rufen zu Aktionen gegen die Veranstaltung auf.
Der Versuch, solche Lesungen anzugreifen, fußt auf der queerfeindliche Verbindung einer grundsätzlichen Gefahr, die angeblich von queeren Menschen insbesondere für Kinder ausginge. Das ist nicht nur eine billige Emotionalisierung im Sinne des moralisierenden Ausrufs: „Kann denn nicht einmal jemand an die Kinder denken!?“, teils wird recht unverhohlen Queerness mit Pädophilie gleichgesetzt. Dies geht auf eine lange Tradition queerfeindlicher Hetze zurück, wie sie auch im Nationalsozialismus betrieben wurde. Bei aller Absurdität der von den Rechten vertretenen Thesen finden wir wichtig, solche Mobilisierungen nicht nur als symbolische oder diskursive Angelegenheiten abzutun. Es geht ihnen dabei auch darum ganz praktisch eine Verschiebung zu erlangen, die darauf hinausläuft nicht-heteronomative Menschen aus der Öffentlichkeit zu verbannen.
Wir werden diese queerfeindliche Hetze nicht einfach hinnehmen und rufen auf zum antifaschistischen Gegenprotest am 1.12.2025 ab 16 Uhr vor der Stadtbibliothek München Moosach in der Hanauer Straße 61a. Alerta antifascista!
