Am 26. April 2008 verfolgte der Neonazi Alexander B. seinen Nachbarn Peter Siebert in dessen Wohnung und stach dort mit einem Bajonett auf ihn ein. Dieser hatte sich zuvor zum wiederholten Mal über lauten Rechtsrock beschwert und die Gesinnung von B. kritisiert.
In der offiziellen Statistik der Todesopfer rechter Gewalt taucht der Fall bis heute nicht auf. Dabei hatte der Täter im Vorfeld des Prozesses seine politische Orientierung als Hintergrund des Streits angegeben.
Peter Siebert ist nicht das einzige Todesopfer rechter Gewalt, das in der Statistik der Bundesregierung nicht auftaucht und er ist auch nicht der einzige, der in den letzten Jahren im Allgäu durch Nazigewalt starb. Am 17. Juli 2013 erschlug in Kaufbeuren der Neonazi Falk H. einen 34-jährigen aus rassistischen Motiven. Ein Aufschrei blieb aus.
Wenn es um Nazis und ihre Gewalt geht, übt man sich in Ignoranz und wiegelt ab. Dabei existiert im Allgäu und speziell in der Region um Memmingen – rund hundert Kilometer von München entfernt – eine offen und extrem aggressiv auftretende Naziszene, die sich um Gruppierungen wie die Kameradschaft „Voice Of Anger“ formiert.
Gegen diese Umtriebe, die Ignoranz und das Wegsehen und in Gedenken an Peter Siebert und alle die durch rechte Gewalt sterben mussten, wollen am 26. April 2014 lokale Antifaschist_innen auf die Straße gehen. Lassen wir sie dabei nicht alleine. Fahrt am 26. April mit nach Memmingen! Remembering means fighting!
Zugtreffpunkt: 12 Uhr Hbf München, große Anzeigetafel.