In der Nacht auf den 30. Juni 2013 räumte die Polizei das Protestcamp auf dem Münchner Rindermarkt. Etwa 50 Refugee-Aktivist_innen waren dort eine Woche zuvor in einen Hunger- und Durststreik für die Anerkennung ihrer Asylanträge und gegen die Zumutungen der deutschen Asylpolitik getreten.
An der Situation von Asylsuchenden in Deutschland hat sich seitdem nichts geändert. Weiterhin sind sie Residenzpflicht, Lagerpflicht und der Angst vor Abschiebung unterworfen, während ihnen Arbeitserlaubnis und das Recht auf Bildung verwehrt werden. Diese Ausgrenzung hat System. Während Deutschland und die Europäische Union von der Zerstörung der Existenzgrundlagen von Millionen profitieren, möchten sie sich die betroffenen Menschen so weit es nur geht vom Hals halten. So lässt das Ausgrenzungsregime Flüchtende im Mittelmeer ertrinken, die durch die Grenzschutzagentur Frontex auf lebensgefährliche Routen gezwungen werden. Diejenigen, die es schließlich trotz militarisierter Abschottung über die Grenzen schaffen, werden systematisch an den Rand gedrängt, entmündigt und entrechtet. Die Abschiebung schließlich ist dann nur eine Frage der Zeit.
Ein Jahr nach dem „trockenen Hungerstreik“ auf dem Rindermarkt rufen Refugee-Aktivist_innen zur einer Demonstration in München auf.
Samstag, 21.6.14 um 14 Uhr am Sendlinger-Tor-Platz