Seit zehn Jahren bieten wir den Verhältnissen die Stirn. Seit zehn Jahren halten wir Verfassungsschutz, Nazis und andere Nervensägen in München auf Trab. Im dreigliedrigen bayerischen Schulsystem steht man mit zehn Jahren vor der Frage, wie es weiter gehen soll mit der Zukunft und auch wir haben uns diese Frage gestellt. Manche wussten es sicher schon immer, manche werden entsetzt sein und manche werden sich mit uns freuen: Wir sind jetzt Teil des „…ums Ganze“-Bündnis. Dafür gibt es viele – natürlich ausschließlich gute – Gründe, die wir im Folgenden erläutern wollen.
Die Welt ist schlecht
Es ist kein Geheimnis: Wir sind mit der Gesamtsituation unzufrieden. Die kapitalistischen Verhältnisse produzieren tagtäglich neues Elend, Nazis ziehen immer noch brandstiftend durch Deutschland und am Rassismus und Sexismus der Gesellschaft hat sich auch nichts Grundsätzliches geändert. Gleichzeitig erleben wir, dass Refugees die Festung Europa zum wackeln bringen, breite Mobilisierungen die neoliberale Austeritätspolitik attackieren und selbst im beschaulichen Deutschland Rauchwolken um die Frankfurter Glaspaläste ziehen. Die gesellschaftlichen Verhältnisse sind nicht gut, aber das muss nicht so bleiben. Es ist unsere Absicht, die nötige Maulwurfsarbeit zu leisten, um diese Verhältnisse zu untergraben. Es kann nicht nur darum gehen, Symptome zu bekämpfen und am Ende die Drecksarbeit für das „helle Deutschland“ von Joachim Gauck zu erledigen. Wir wollen eine Gesellschaft, die grundsätzlich anders ist: Jenseits von Staat, Nation, Kapital und Patriarchat!
Deutschland du…
Wenn wir der deutschen Hegemonie in Europa in den Rücken fallen wollen, dann müssen wir auch über die lokale Ebene hinaus handlungsfähig werden – theoretisch und praktisch. Wir werden trotzdem weiterhin Ba-, Mü- und Pegida, Statz- und Stürzenbergers und andere Elendsgestalten vor Ort aufmischen, aber eben auch über den Münchner Tellerrand hinausblicken.
Wir wollen keine staatlich dirigierte „Willkommenskultur“, keinen deutschen Exportweltmeister und auch die Weltstadt mit Herz, die Nazis vor der Feldherrehalle aufmarschieren lässt, geht uns gehörig auf die Nerven. Aber jetzt haben wir einige neue Freund_innen dazugewonnen, mit denen wir uns verbindlich organisiert haben und mit denen wir gemeinsam diese Verhältnisse zum Tanzen bringen werden.
Geschichte wird gemacht: Get organized!
Früher hieß es, dass „aus den Trümmern der alten Gesellschaft die sozialistische Weltrepublik“ empor steigt. Tatsächlich glauben wir, dass es einiges an notwendiger Abrissarbeit gibt, um den Weg für eine solidarische Gesellschaft jenseits von Verwertungszwang, nationaler Konkurrenz und patriarchaler Unterdrückung zu bereiten. Gleichzeitig wollen wir nicht beim Jammern stehen bleiben, sondern uns an den Versuchen eine Perspektive auf eine befreite Gesellschaft zu entwickeln beteiligen. Eine gemeinsame Organisierung ist der erste Schritt, den wir nun gehen wollen.
„Auch die Niederlagen des erwünscht Guten schließt seinen künftig möglichen Sieg solange in sich ein, als in Geschichte und Welt nicht alle Möglichkeiten des Anderswerdens, Besserwerdens erschöpft sind“ (Ernst Bloch)
There is an alternative –
Für den Kommunismus!